Interview mit Nicol Tomaschewski zum Thema „Female Leadership“

29. Januar 2025

Lübeck, Januar 2025 – Nicol Tomaschewski, Head of Region Asia bei CREMER ERZKONTOR, wurde von uns zu ihrem Karriereweg als weibliche Führungskraft in der Rohstoffbranche und den damit einhergehenden Herausforderungen interviewt. Sie spricht darüber, welche Maßnahmen und Unterstützung erforderlich sind, um die Gleichstellung der Geschlechter in Führungspositionen zu fördern und welchen Rat sie Frauen geben würde, die eine Karriere in der Welt der Rohstoffe anstreben.

 

1. Nicol, du arbeitest jetzt seit zwei Jahren bei CREMER ERZKONTOR. Kannst du uns etwas mehr über deinen beruflichen Werdegang erzählen?

Ich bin Sinologin und beschäftige mich seit 20 Jahren mit China. In China habe ich studiert und gearbeitet. Als Head of Region Asia bin ich nun nicht nur mit China betraut, sondern mit dem gesamten asiatisch-pazifischen Raum, insbesondere mit Indien. CREMER ERZKONTOR habe ich als Lieferantin von Rohstoffen aus China kennengelernt. Damals arbeitete ich für einen Produzenten von Magnesia und habe als Sales-Managerin Abnehmer auf dem europäischen Markt gesucht. Magnesia ist einer der wichtigsten Rohstoffe in der Feuerfestindustrie, und so kam ich schnell in Kontakt mit CREMER ERZKONTOR. Wir gehören zu den renommiertesten Handelshäusern beim Handel von Rohstoffen für die Feuerfestindustrie.

2. Die Rohstoffbranche ist (noch) eine Männerdomäne. Welche Herausforderungen hast du auf deinem Weg zur Führungskraft erlebt?

Frauen sind in der Rochstoffbranche wenig präsent, und als Führungskraft gibt es sie sogar noch weniger. Auf Messen und Kongressen ist dies recht offensichtlich. Zwar war der Einstieg in diese Branche mit einigen Hürden verbunden, da ich mir erst einmal ein Netzwerk aufbauen musste, doch ich wurde schnell akzeptiert. Man sollte seine eigenen Stärken kennen und authentisch sein.
Der Weg zur Führungskraft hat für mich gut funktioniert, weil ich viel Unterstützung durch ein sehr talentiertes und qualifiziertes Team erfahren habe. Zudem haben Kollegen und Kolleginnen ihr Wissen aus ihrer langjährigen Erfahrung mit mir geteilt. Wissensmanagement ist daher ein Thema, das mir ganz besonders am Herzen liegt.

3. Gab es bestimmte Vorbilder, die dich inspiriert haben? Wenn ja, warum?

Vorbilder habe ich noch heute. Diejenigen, die mich inspiriert haben, teilten die gemeinsamen Werte von Empathie, Authentizität, kontinuierlichem Lernen, Vision und Mut zur Veränderung. Sie haben mir nicht nur praktische Fähigkeiten vermittelt, sondern auch eine Denkweise, die Führung als einen dynamischen und zwischenmenschlichen Prozess versteht, der weit über reine Managementaufgaben hinausgeht. Diese Einflüsse haben mich dazu motiviert, selbst eine authentische und mitfühlende Führungskraft zu werden sowie die Verantwortung für mein Team und meine Entscheidungen ernst zu nehmen.

4. Welche Eigenschaften oder Fähigkeiten haben dir geholfen, dich in einer Führungsposition zu etablieren?

In einer Führungsposition zu bestehen, erfordert eine Mischung aus verschiedenen Eigenschaften und Fähigkeiten, die ständig weiterentwickelt werden müssen. Kommunikationsstärke, Flexibilität und Teamorientierung sind nur einige der Schlüsselkomponenten, die mir geholfen haben, mich erfolgreich als Führungskraft zu etablieren. Widerstandsfähigkeit ist ebenfalls eine wichtige Eigenschaft, die man mitbringen muss, denn Rückschläge sind unvermeidlich.
Der kontinuierliche Lernprozess und das Streben nach Verbesserung sind dabei entscheidend für den langfristigen Erfolg.

5. Welche Maßnahmen hältst du für entscheidend, um die Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen zu fördern?

Die Förderung der Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen erfordert eine ganzheitliche Strategie, die strukturelle Änderungen und gleiche Chancen umfasst. Außerdem ist es wichtig, die Sichtbarkeit von Frauen in der Wirtschaft und Arbeitswelt zu fördern. Frauen können mit Männern auf Augenhöhe an Expertenrunden teilnehmen und ihren Beitrag in der Gesellschaft leisten. Jede weibliche Führungskraft sollte ihre Verantwortung ernst nehmen, die nächste Generation von Frauen zu stärken, und andere Frauen bei ihrem Aufstieg mitnehmen.

6. Welche Unterstützung hast du bei CREMER ERZKONTOR erfahren und welche Rahmenbedingungen findest du besonders hilfreich?

Durch eine Kombination aus flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice erfahre ich bei CREMER ERZKONTOR die Unterstützung, die ich benötige, um mich ganz auf meine Arbeit konzentrieren zu können. Auch die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, wird angeboten. Nicht nur als Frau, sondern auch als Mutter von zwei kleinen Kindern habe ich andere Rahmenbedingungen als diejenigen ohne Kinder. Durch eine inklusive und familienfreundliche Unternehmenskultur können Unternehmen eine Arbeitsumgebung schaffen, in der Frauen – und vor allem Mütter – genauso die Möglichkeit haben, in Führungspositionen aufzusteigen, wie ihre männlichen Kollegen. Wir haben eine sehr moderne Organisation und eine P&O-Abteilung, welche die Vielfalt der Bedürfnisse und die Herausforderungen ihrer Mitarbeiter anerkennt und ihnen gleichzeitig die nötigen Ressourcen bietet.

7. Welchen Tipp hast du ganz besonders für Frauen, die sich für eine Karriere in der Rohstoffbranche interessieren?

Frauen, die eine Karriere in der Rohstoffbranche anstreben, sollten sich auf ihre fachliche Kompetenz und ihr Selbstbewusstsein verlassen. Sie sollten sich nicht scheuen, ihre eigene Perspektive einzubringen, denn die Vielfalt von Ideen fördert Innovation.
Ein Netzwerk zu bauen sowie Mentoren und Mentorinnen zu finden, die einen unterstützen, ist ebenso sehr wertvoll. Durch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und auch mal Risiken einzugehen, können Frauen sich genauso wie ihre männlichen Kollegen als wertvolle Führungskräfte etablieren. Sie sollten nicht auf die perfekte Gelegenheit warten oder glauben, dass sie jede Qualifikation erfüllen müssten. Mein Tipp: Seid mutig und stellt euch Herausforderungen außerhalb eurer Komfortzone!

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